Bilder aus der Fleiner Geschichte14Lezoux Brive-la-Gaillarde |
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Wir befinden uns nun jenseits des Massif Central, in der
Nähe des Mont Besson, und haben etwas mehr als die Hälfte unseres Weges zurückgelegt.
Wir sind im Zeitalter der Reformation und der Glaubenskriege, die sich in Flein in einer
Erweiterung der Dorfbefestigung niedergeschlagen zu haben scheinen - jedenfalls waren bis
vor 21 Jahren noch die Reste des Erlacher Tors aus dem Jahr 1543 erhalten. Auch dies wäre sicher ein lohnendes Forschungsthema: Die Geschichte der Wüstungen auf Fleiner Gemarkung; der Name Erlach deutet auf einen verlassenen Weiler im hinteren Deinenbachtal ... |
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In die gleiche Zeit und den selben Zusammenhang gehört
unsere nächste Station, Gimel-les-Cascades, im Bergland entlang des Flusses Corrèze: Der
große deutsche Bauernkrieg, zu dessen Beginn sich der Unterländer Bauernhaufen am
Sonntag Judica, dem 2. April 1525 in Flein formierte. Der Böckinger Jäklein Rorbach
wurde bei der Versammlung in Flein zum Hauptmann gewählt; die Bauern schworen auf das
Evangelium und die 12 Artikel der Bauernschaft. Die turbulenten Ereignisse der nächsten Wochen gipfelten in der blutigen Niederschlagung des Aufstands; Jakob Rorbach wurde als Symbolfigur am 21. Mai 1525 im Heerlager des Truchsess Georg von Waldburg bei Neckargartach hingerichtet. |
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Wir sind bei km 988 in Cornil, etwa eine Tagesetappe vor
Brive-la-Gaillarde am Fluss Corrèze, als die Heilbronner Familie Erer einen neuen Altar
für die Fleiner Kirche stiftet. Konrad Erer ist zu dieser Zeit als Vogt oberster Dorfherr
und Vertreter der Heilbronner Herrschaft. Der Künstler des Altars und das Jahr seiner Entstehung sind strittig; ein Teil wird dem Heilbronner Jörg Kugler zugeschrieben. Auf den Flügeln ist das Martyrium des Heiligen Veit dargestellt. Der Altar ist Ausdruck der großen Frömmigkeit des ausgehenden Mittelalters; die Fleiner St-Veit-Kirche war für einige Zeit gar Wallfahrtsort. |
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