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Bilder aus der Fleiner Geschichte

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Honeilles – Zarautz

   Dass ein solcher Streit vor einem Heilbronner Bürgermeister ausgetragen wird, hat natürlich damit zu tun, dass die Stadt Heilbronn 17 Jahre zuvor die Herrschaft über das Dorf Flein gekauft hat, am 25. mai 1385, ebenfalls von den Sturmfeder, Herren auf Stettenfels. "Fritz und Burkard Sturmfeder und des letzteren Söhne Hans und Fritz verkaufen Vogtei, Gericht und die 20 Pfund Heller, die sie in Dorf und Mark Flein vom Reich zu Lehen haben, an Heilbronn um 350 Gulden, worüber sie quittieren, und geben das Lehen dem König auf". 418 Jahre währte die Herrschaft der Stadt in Flein; auch der alte Spruch erinnert im Vergelich mit den anderen Heilbronner Dörfern daran:

Flein, Flein, du edler Fleck
Neckargartach liegt im Dreck
Frankenbach im Plunsenloch,
Böckingen, des geht ja noch

Wir sind inzwischen übrigens in Roquefort bei km 1246 angekommen. Nächste Station ist die Grenze bei Irun, es ist aber keineswegs die Grenze zu Spanien, wir es heute kennen, sondern die Grenze des Königreichs Navarra, das sich zu beiden Seiten der Pyrenäen erstreckte. Die Reconquista - Rückeroberung - der iberischen Halbinsel durch die Christen ist schon abgeschlossen, aber das Land ist auf mehrere Königreiche aufgeteilt.

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Wir legen hierher die älteste Abbildung der alten Fleiner Kirche, die 1841 abgerissen worden ist. Nur der Turmunterbau blieb damals stehen, das Kirchenschiff wurde um 90° gedreht. Die gotische Kirche, wie wir sie hier sehen, könnte im 14. Jahrhundert erbaut worden sein. Genaues werden wir nie erfahren, da beim Umbau im 19. Jahrhundert nichts dokumentiert wurde. Aber wir können noch einmal auf die Bedeutung der Kirche verweisen, die wie erwähnt sogar Ziel von Wallfahrten geworden ist.

Das liefert uns das Stichwort für die Fortsetzung unseres Weges auf dem Jakobsweg...

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In Zarautz, westlich von San Sebastian, 100 Jahre vor dem Ziel, stoßen wir auf diesen Markstein mit dem Wappen der Ritter von Talheim. Ihn bringen wir in Zusammenhang mit der Gründung des Klaraklosters in Flein, die kurz vor 1289 erfolgt sein muss. Genannt wird es erstmals, als der Ritter Ravano von Neuenstein mit Zustimmung seiner Gemahlin Hedwig und seiner Söhne dem Klarakloster bei Flein Güter überträgt, die seiner Schwester Mechtild selig, Gemahlin Konrads von Talheim, zugewiesen waren. Offensichtlich hatten die Talheimer dem neuen Kloster etliche Güter vermacht.

Allerdings zieht das Kloster noch vor 1302 um hinter die schützenden Mauern von Heilbronn (wo wir heute noch ein Stück der Klostermauer sehen können).

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